Es war 1974. Da betrat ein zwölfjähriger Junge das örtliche Elektrogeschäft einer Kleinstadt und steuerte auf das beschauliche Schallplattensortiment zu.
Es dauerte nicht sehr lange und er wurde fündig. Er legte das lange angesparte Taschengeld auf den Ladentisch und er erstand stolz seine erste Schallplatte.
Das damit der Grundstein für eine über Jahrzehnte andauernde Leidenschaft gelegt worden war, das war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht ersichtlich. Aber auch noch heute, nach über 45 Jahren, fühle ich mich bei jeder neu erworbenen Schallplatte wie dieser kleine Junge.
Das Leben bringt es nun mal so mit sich, dass man seinen Leidenschaften nicht immer die oberste Priorität einräumen kann. So gab es über die ganze Zeit immer Phasen mit mehr oder weniger Neuerwerbungen und trotzdem stehen heute in meinen Regalen mehrere Tausend Langspielplatten. Und ich kann sagen, ich habe sie alle gehört. Wenn auch die Meisten nur ein einziges Mal.
Heute haben die Verkaufszahlen der Schallplatte, die der CD, die damals als das Ende des Vinyls gepriesen wurde, wieder überholt.
Es sind immer die „Todgesagten“, die länger leben.